Social Media im Hochschulmarketing
Einsatzmöglichkeiten von Social Media Diensten im Hochschulmarketing
Mit etwas Verspätung hat das Social Web als neues Leitmedium bei den ersten deutschen Universitäten Einzug gehalten. Jedoch experimentieren die Pressestellen und die Verantwortlichen im Hochschulmarketing noch. Zugleich lässt sich in Anlehnung an die ersten Studienergebnisse von Richter/Dunkhase konstatieren, dass die meisten deutschen Universitäten über keine ganzheitlichen Social-Media-Strategien verfügen, sondern vielmehr noch weitgehend am Anfang dieser Entwicklungen stehen und augenblicklich noch mit den Herausforderungen des Web 2.0 beschäftigt sind. Während längst fast alle US-Universitäten twittern und posten, tun sich die deutschen und europäischen Hochschulen noch schwer. Den Hochschulen fehlt es neben den ganzheitlichen Strategien vor allem an finanziellen Mitteln und Know-how.
Demgegenüber wird der Dialog zwischen Hochschulen, Forschung, Wissenschaft mit der Zivilgesellschaft durch Social Media nicht nur ermöglicht, sondern von der Hochschulpolitik (Gate Germany, DAAD, HRK) und den Usern längst eingefordert. Vor allem die Zielgruppen Studierende, Studieninteressierte, Schüler, Nachwuchsforscher und Wissenschaftler zählen zu den „Digital Natives“, die Nachrichten nicht mehr in gedruckter Form konsumieren wollen. Bei der Y-Generation entscheidet nicht mehr die klassische Pressearbeit als „Einwegkommunikation“ über die Relevanz einer Information, sondern die Beurteilungen, Meinungen und Empfehlungen des eigenen Netzwerkes.
Universitäten sollten diesen Paradigmenwechsel nicht nur wahrnehmen, sondern als Vorreiter vorantreiben!
Die Universitäten sollen Social Media nicht nur als zusätzlichen Kommunikationskanal für ihre „Botschaften“ nutzen, sondern den Dialog fördern, indem sie vorhandene Social-Media-Plattformen erschließen und eigene Kommunikationsplattformen initiieren. Bei Social Media geht es dabei um keinen zusätzlichen Kanal der Einwegkommunikation, sondern darum, mit den Usern in Dialog zu treten, Multiplikatoren zu gewinnen, Botschaften weiterzutragen und Beiträge durch weiteren „User-Generated-Content“ zu bereichern.
Die aktuelle Marktsituation der deutschen Unis im Social Web
Es ist auffallend, dass die Social Media Aktivitäten der Hochschulen sehr unterschiedlich sind und knapp ein Fünftel aller deutschen Hochschulen auf Marketingmaßnahmen im Social Media Umfeld komplett verzichten. Die präsentierten Zahlen und Fakten stammen von den Studien der Hochschule Aalen und der Leuphana Universität Lüneburg. Die Hochschule Aalen ist seit 2010 in der Social Media Forschung aktiv und kooperiert seit 2013 mit Philip Dunkhase von der Universität Lüneburg. In der Studie werden folgende Werte, Netzwerke monatlich untersucht: Facebook, Google+, XING, YouTube, Twitter. Weiterhin spielen in diesem Zusammenhang folgende Werte eine wichtige Rolle: Social Media Plug-ins, Sichtbarkeit der Webseite: Site Visible Rank, Social Media Visibility, Media Visibility, Popularity.
Wie sehen die Social-Media-Angebote der Hochschulen derzeitig aus? Welche Social-Media-Anwendungen kann das Hochschulmarketing in der PR sinnvoll nutzen? Haben Hochschulen und Pressesprecher Angst vor Kontrollverlusten in der PR? Welche Best Practice gibt es? Welche Social-Media-Anwendungen sind für welche Zielgruppe geeignet? Was sollen Social Guidelines für Hochschulen enthalten?